🎯 Der Plan
Der Abend war durchgeplant: Kamera geladen, Akku voll, Speicherkarte leer – so wie es sich für einen Fotoeinsatz gehört. Im Rucksack: eine Flasche Eistee Pfirsich, das Getränk für alle, die gerne seriös aussehen, aber innerlich schon Urlaubsfeeling haben. Ziel: der Rheinboulevard, Sonnenuntergang, danach ein paar Nachtbilder. Einfach, oder? Naja… wer schon mal mit der KVB gefahren ist, weiß: Das ist kein Fahrplan, das ist ein Abenteuer.
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Ich stand also an der Haltestelle, als die Bahn „pünktlich“ einfuhr – also KVB-pünktlich: sieben Minuten zu spät, dafür gleich im Doppelpack. Die erste Bahn so voll, dass sich schon fremde Ellbogen auf meine Schulter gelegt hatten. Die zweite fast leer – mit genau einem freien Sitzplatz, der mich ansah wie: „Na, du Glückspilz?“ Ich nahm Platz, als wäre ich der Gewinner der KVB-Lotterie.
📸 Influencer-Slalom
Angekommen am Rheinboulevard, wollte ich nur kurz die Treppen runter. Aber da stand ein Influencerpärchen im „Ich-laufe-ganz-natürlich-für-Instagram“-Modus und blockierte den Weg. 78 Selfies später – und nach einem Slalom, der olympische Qualitäten hatte – war ich endlich unten. Und dann lag er vor mir: der Dom im goldenen Abendlicht, die Hohenzollernbrücke wie eine Kette aus Liebesschlössern, und das Rheinwasser glitzerte wie frisch poliert. Ein Moment, bei dem man fast vergisst, dass man mitten in Köln steht und nicht irgendwo in einem Hochglanzprospekt.
🍺 Der Kölsch-Zwischenfall
Mein Plan: kurz im Popup-Biergarten Früh vorbeischauen, ein Foto vom Kölschglas vor der Hohenzollernbrücke machen und weiterziehen. Die Realität: Ich stand 30 Sekunden später mit einem frisch gezapften Kölsch in der Hand und einem zufriedenen „Jot, dat lööf“-Gefühl im Gesicht. In Köln muss man für ein Bier nicht lange bitten – hier passiert das einfach.
🌅 Goldene und blaue Stunde
Die Sonne verabschiedete sich langsam, färbte den Himmel in warmes Gold, und die Schatten wurden länger. Meine Kamera klickte im Sekundentakt. Dann kam die blaue Stunde – dieses magische Licht, das Köln noch ein bisschen schöner macht. Und da, im Hintergrund, blinkte das Moulin Rouge in Rot. Ein älterer Herr neben mir tippte mich an: „Dat is neu, oder?“ Ich lächelte: „Nee, dat war schon immer da… du hast nur sonst andere Lichter im Blick.“
🏠Heimfahrt mit Musik
Mit voller Speicherkarte, leerem Eistee und einer zufriedenen Portion Kölsch im Bauch ging es zurück zur Bahn. Überraschung: Sie kam tatsächlich pünktlich. Ich setzte mich, schloss kurz die Augen – und genau in dem Moment begann ein Straßenmusiker „Atemlos“ zu spielen. Ich nahm das als Zeichen und stieg eine Station früher aus.
đź“· Fazit
Mit der KVB kommt man immer ans Ziel – nur nie so, wie man denkt. Aber genau das sind die Zutaten für die schönsten Fotos, die besten Anekdoten und einen Abend, den man garantiert nicht so schnell vergisst.