Ich wachte auf mit dem festen Plan: Heute wird fotografiert, nicht spaziert.
Spoiler: Es wurde natürlich das Gegenteil. Mein Schrittzähler hat inzwischen eine Petition gegen mich eingereicht.
Mit der Fuji X-T4 um den Hals und leicht unterschätzter Energie im Tank, marschierte ich los – bereit für Runde zwei Hamburg.
Erster Stopp: Poggenmühlenbrücke.
Die Brücke ist das Covermodel der Hamburger Speicherstadt. Ich suchte den perfekten Winkel, während zwei Influencer nebendran versuchten, sich gegenseitig auf „natürlich wirkend“ zu trimmen. Ich wartete höflich. 17 Minuten später: ein Bild. Nicht von ihnen – von der Brücke. Klar.
Weiter ging’s in die HafenCity, wo jedes Gebäude so aussieht, als hätte ein Architekt gesagt: „Was, wenn wir Fenster einfach nach Gefühl verteilen?“ Ich lieb’s.
Ich fotografierte alles – Wände, Brücken, eine Möwe auf einem E-Roller. Die Fuji glühte langsam.
Dann der Dar-Es-Salaam-Platz. Leerer als mein Energielevel nach 10.000 Schritten, aber ganz schönes Licht. Eine Katze streifte durchs Bild. Ob sie das Motiv ruinierte oder rettete? Unklar. Ich nenne das Foto jetzt „Urban Wildlife“.
Coffee Plaza klang vielversprechend. Ich erwartete Flat White mit Aussicht – bekam aber stylische Glasfassaden ohne Koffein. Dafür mit einer Spiegelung von mir mit Kamera und der dezenten Erkenntnis: Ich sehe langsam aus wie jemand, der gegen seine Kamera verloren hat.
Nächster Halt: Störtebeker-Denkmal. Ich versuchte, ein dramatisches Gegenlichtbild zu machen, während eine Schulklasse mir lautstark mitteilte, dass „der Typ da eh nur wegen Insta hier ist“. Korrekt, Kinder. Korrekt.
Marco-Polo-Terrassen? Traumhaft. Ein Mix aus High-End-Apartments und Möwen, die dich ansehen, als hätten sie Aktien in deiner Kamera. Ich fotografierte Wasser, Fassaden, und ein Pärchen, das versehentlich dachte, ich sei ihr Hochzeitsfotograf. Ich winkte ab – höflich, aber innerlich geschmeichelt.
Elbphilharmonie: Da stand sie, majestätisch, wie ein riesiger Kristall, der zu teuer war, um wieder umzutauschen. Ich wollte sie von unten, von der Seite, im Spiegelbild – und bekam jedes Mal mindestens eine Person im Bild, die genüsslich ein Fischbrötchen aß. Hamburg bleibt authentisch.
Dann – Dramatische Wendung: Die tanzenden Türme. Ich auch, zumindest meine Beine, die langsam tanzten, weil die Fußsohlen den Kontakt zur Realität verloren. Trotzdem: ein großartiges Motiv. Schräge Linien, Licht, Schatten – und ein Straßenmusiker, der „Atemlos“ auf der Panflöte spielte. Ganz großes Kino.
Zeit für eine Pause? Strandbar St. Pauli rief. Ich folgte – Kamera in der einen, Limo in der anderen Hand, Füße im Sand. Ich saß da, betrachtete mein Werk auf dem Display… und stellte fest, dass ich statt RAW auf JPG fotografiert hatte. Klassischer Anfängerfehler. Ich nenne das: authentische Vintage-Vibes.
Aber Aufgeben ist keine Option. Also auf zum Endgegner: Dockland. Diese futuristische Treppe direkt an der Elbe. Ich schleppte mich hoch, Stufe für Stufe, begleitet vom inneren Monolog „Warum tust du das?“ – Antwort: Weil der Blick oben einfach alles wert ist. Und das Bild. Das Bild! Es war episch.
Noch nicht genug? Natürlich nicht. Ich hatte schließlich ein Deutschlandticket, das schreit nach Abenteuer!
Also: U-Bahn-Stationen-Fotosafari.
Übersee Boulevard: modern.
HafenCity Universität: LED-Show vom Feinsten – ich hätte fast meine Kamera gefragt, ob sie das gerade auch sieht.
Überseequartier: kühl und elegant.
Elbbrücken: Glas, Licht, Geometrie – hier wurde ich zum Architektur-Romantiker.
Klosterstern: klassisch, charmant – wie ein älterer Herr mit Stil und Sinn für Symmetrie.
Fazit des Tages:
✅ Fuji X-T4: durchgeschwitzt, aber treu
✅ 20.000+ Schritte: erledigt
✅ 2 Speicherkarten: fast voll
✅ Ich: halb Mensch, halb Stativ
✅ Hamburg: wieder einmal fotogen, chaotisch, wundervoll
Morgen? Vielleicht weniger Strecke. Vielleicht.
Aber wahrscheinlich eher: noch mehr Speicherplatz.
#HamburgTag2 #FujiXLove #FotografiertBisDerAkkuWeint 📷❤️🦶
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